Kletterwand als Sahnehäubchen

Brake. Die Gäste waren beeindruckt. „Es ist ein Sahnestück“, freute sich Heinz-Wilhelm Bergmann, Vorsitzender des Braker Sportvereins.

Gemeint ist die neue Kreissporthalle Brake, die der Landkreis Wesermarsch gebaut hat. Gestern wurde der Neubau, der nun Sportvereinen und Schulen zur Verfügung steht, eröffnet.

Von Gabriele Gohritz

„In bescheidenem Rahmen“, wie es Karl-Heinz Röben, Fachbereichsleiter Bauen beim Landkreis, formulierte. Umso wichtiger ist es aber, dass die neue Halle, die vorbildlich sei, dem Gymnasium, der Haupt- und Realschule und der Berufsschule sowie dem SB Brake als Hauptnutzer wieder zur Verfügung stehe.

Die alte BBZ-Halle war vor zwei Jahren, am 8. Januar 2010, durch einen Großbrand völlig vernichtet worden. „Es hätte auch anders ausgehen können“, erinnerte sich Landrat Michael Höbrink mit Schrecken daran, dass Sportunterricht in der Halle stattfand. Die Sportler verließen sofort die Halle. Die war nicht mehr zu retten: „Sie ist runtergebrannt bis auf die Bodenplatte. Und die, so hat die Versicherung gesagt, gibt es nicht neu.“ Daher entstand am Standort der alten Halle die neue Kreissporthalle. Die neue Vier-Feld-Halle habe viele Vorteile, unterstrich der Landrat. Sie habe auch eine Tribüne mit 199 Sitzplätzen und sei energietechnisch auf dem neusten Stand. Die Halle sei komplett behindertengerecht ausgestattet: „Sogar die Basketballkörbe können heruntergefahren werden, damit Rollstuhlfahrer spielen können“, sagte der Landrat, der Dr. Gesa Hansen, der Vorsitzenden des Kreisbehinderbeirats, für ihre Anregungen dankte. Dank zollte Michael Höbrink aber auch den Schulen und Sportlern, die zwei Jahre lang Geduld bewiesen, sowie Heinz Hannemann von der Liegenschaftsverwaltung und Projektleiter Josef Heuer, die dieses „wunderschöne neue Gebäude erstellt haben“. Dank der Versicherungssumme habe der finanziell gebeutelte Landkreis die Halle für 4,5 Millionen Euro fast ohne Eigenleistungen bauen können, sagte der Landrat. Er erfuhr ein paar Minuten später, dass der Kostenrahmen keinen Cent überschritten wurde: „Wir können heute sagen, dass der Landkreis gar keine Eigenmittel aufwenden muss“, berichtete Heinz Hannemann. Dank für Zusammenarbeit

Auch er betonte, dass die Halle „barrierefrei bis zum letzten Geräteraum“ sei. In jedem Hallenabschnitt gebe es zwei Fluchtwege, dazu kurze Wege für Rettungsfahrzeuge. Für Helligkeit auch bei diesigem Wetter sorgen Lichtbändern in Dach und Wänden. Die Fenster lassen sich elektrisch öffnen und sorgen für Belüftung. Und als „Sahnehäubchen“ gebe es eine Indoor-Kletterwand. Heinz Hannemann dankte dem Bau- und Ordnungsamt der Stadt Brake ebenso wie den Architekten, der EWE, die das alte Blockheizkraftwerk rückbaute, dem SVB, dem Behindertenbeirat und den Vertretern der Schulen für die gute und konstruktive Zusammenarbeit. Und dem Projektleiter Josef Heuer, der vor Ort die ganze Arbeit geleistet habe. „Er hat hier eine Glanzleistung hingelegt.“ Die neue Kreissporthalle, so ist sich Heinz Hannemann sicher, ist eine deutliche Aufwertung des Kultur- und Sportzentrums.